In meiner ersten Woche hier auf Bali habe ich bereits wahnsinnig viel erlebt.
Nach meinem Orientierungstag und dem vorläufigen Kulturschock ging es dann an die richtige Arbeit im Hotel.
Am Anfang ist es wirklich unglaublich viel, was man zu lernen hat, besonders ohne jegliche Erfahrung im Hotelbereich. Vor allem viel Eigeninitiative ist bei der Arbeit auf Bali gefordert. Das wurde mir bereits vorher durch meine Agentur gesagt. Wenn man nicht ständig fragt, was zu tun ist oder was man lernen kann, lernt man wahrscheinlich ziemlich wenig. Denn nur selten kommen die Mitarbeiter auf dich zu und zeigen dir von sich aus etwas neues.
Zur Zeit ist Regenzeit auf Bali und von daher low season. Deshalb sind auch nur sehr wenige Gäste im Hotel und oftmals ist sehr wenig zu tun. Das macht die Tage manchmal ziemlich langatmig, aber irgendjemand zum reden findet sich immer. Es ist immer sehr spannend sich über die unterschiedlichen Kulturen auszutauschen. Meine Kollegen im Front Office haben mich wirklich gut aufgenommen und erste Freundschaften wurden schon geknüpft.
Tag für Tag habe ich nun immer etwas dazu gelernt und neue Aufgaben bekommen. Am Anfang macht man als Praktikant natürlich eher die grundlegenden Aufgaben und hat noch nicht viel Kontakt mit Gästen. Am Freitag durfte ich dann aber das erste Mal einen Check-In begleiten. Ich bin schon ganz aufgeregt, wenn ich das das erste Mal alleine mache :D
Außerdem durfte ich meine ersten Telefonate führen, was sich manchmal als sehr abenteuerlich gestaltet. Besonders die chinesischen Gäste reden oft am Telefon auf Chinesisch auf einen ein und erwarten, dass man es versteht. Oftmals versteht man dann leider auch die Versuche der Gäste Englisch zu reden nur sehr sehr schlecht und muss irgendwo einen Muttersprachler auftreiben. Insgesamt macht die Arbeit wirklich Spaß, aber ist durch das stundenlange Stehen auch sehr anstrengend. So viel zur Arbeit.
Ich sammle meine ersten Erfahrungen mit Karaoke
Am Donnerstag war ich dann das erste Mal in meinem Leben Karaoke singen. Das war wirklich eine sehr interessante Erfahrung :D In der Karaokebar hat jede Gruppe ihre eigene Kabine zum Singen. Man läuft durch die Location und hört schiefen Gesang aus jeder Ecke. Ich musste auf jeden Fall erstmal schmunzeln. Aber für die Asiaten ist das das normalste der Welt. Sie singen in einer wirklichen Lautstärke und tanzen auch gern mal dazu. Ich habe mich dann auch getraut das ein oder andere Lied zu singen, aber eher etwas leise im Gegensatz zu meinen asiatischen Freunden, die keine Hemmungen haben :D
Am Freitag ging es dann erneut nach Kuta. Ich habe in den wenigen Tagen, die ich hier bin schon so viel von einer Discothek namens Skygarden gehört. "Best place" in Bali sagten mir alle und davon wollte ich mich dann selbst überzeugen. Man bezahlt 100 000 Rupiah (ungefähr 7 Euro) und kann dann von einem All You Can Eat Buffet essen und die ganze Nacht feiern. Da in diesem Club sehr viele Touristen anzutreffen sind (wie allgemein in Kuta) war das Buffet westlich. Der Club ist wirklich riesig und über mehrere Etagen. Die oberste Etage ist Open Air, da kann es schon mal etwas heißer werden, da es nachts so gut wie nicht abkühlt. Leider mussten wir am nächsten Tag früh raus und haben nur etwas gegessen und uns kurz umgeguckt, aber das nächste Mal bleiben wir auf jeden Fall länger.
oberst Etage Skygarden
Anschließend sind wir noch zur berühmten Beachwalk Mall gegangen. Ich habe noch nie so ein schönes Einkauscenter gesehen. Wie man auf dem Bild sieht, ist in der Mitte ein riesiger Brunnen und die Geschäfte erstrecken sich in 3 Etagen ringsherum.
Und vor allem gibt es Läden genau nach meinem Geschmack. Dort findet man Bershka, Zara, Pull & Bear, Stradivarius, Vicotria's Secret, Topshop und und und. Ich glaube, ich muss mir einen zweiten Koffer zulegen, wenn ich zurück fliege :D Im Gegensatz zu den Centern, die ich in Deutschland kenne, hat es auch sehr lange geöffnet.
Mein erstes Mal Rafting...
Am Samstag hieß es dann früh aufstehen und ab zum Rafting. Ich war wirklich wirklich aufgeregt, da ich vorher noch nie Rafting gemacht habe. Aber es war eine super Erfahrung und hat viel Spaß gemacht. Vor allem ging die Fahrt auf dem Fluss sehr lange (um die 2 Stunden) und als angenehmen Nebeneffekt gab es eine atemberaubende Landschaft mit vielen Wasserfällen und die Reisterassen zu bewundern. Am Ende waren wir dann alle pitschnass und ich habe sogar ein bisschen gefroren (wusste nicht, dass das hier möglich ist).
Anschließend besuchten wir noch eine Gartenanlage auf der Spitze eines Berges mit einem wunderschönen Ausblick. Viele Tiere wie Affen, Meerschweinchen, Hasen, Lämmer, verschiedene Vögel und Hunde liefen dort frei herum. An diesem Tag habe ich das erste Mal richtige Natur in Bali erlebt. Die Städte sind wirklich nicht schön und nicht das wahre Bali. Man muss die richtigen Orte kennen, um das wahre Bali zu erleben. Auf dem Weg dorthin sind wir durch zahlreiche kleine Dörfer gefahren. Dort sieht man viel Armut. In den Dörfern oben in den Bergen gibt es teilweise kein Wasser und ich konnte beobachten, wie Kinder sich mit aufgefangenem Regenwasser gewaschen haben. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dabei, da man auf der gleichen Insel nur ein paar Stunden weit weg in einem Luxushotel arbeitet und täglich mit Menschen zu tun hat, die im absoluten Überfluss leben (wie man selbst auch). Bali ist wirklich ein Ort mit vielen Gegensätzen. Außerdem ist viel Umweltverschmutzung zu beobachten, was ich wirklich schade finde. Es liegt viel Müll an Straßenrändern, in Flüssen und auf Wiesen.
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