Bali Day of Silence

Ich hatte das Glück während meiner Zeit auf Bali den balinesischen "Tag der Stille" (9.3.), hier Nyepi genannt mitzuerleben. Nyepi ist das balinesische Neujahr und ein hinduistischer Feiertag auf Bali. Am Abend vor Nyepi, am 8.3. gibt es jedes Jahr zahlreiche Paraden, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Also besuchte ich mit ein paar anderen Leuten aus meinem Hotel, die ebenfalls nicht von Bali stammen und Nyepi das erste mal erlebten, die "Ogoh Ogoh" Parade in Nusa Dua. Die Parade erinnerte etwas an einen Karnevalsumzug. Es wurde laute Musik gespielt und viele Gesänge waren zu hören, während auf der Straße riesige "Figuren" entlang zogen, die wohl böse Geister darstellen und am Abend vor großem Publikum verbrannt werden. Somit sollen alle bösen Geister in den balinesischen Dörfern und Städten verbrannt werden, um wieder ein Gleichgewicht zwischen Mensch, den Göttern und der Natur herzustellen. Leider waren so viele Menschen da, dass ich kaum etwas sehen konnte und dementsprechend meine Bilder ziemlich schlecht geworden sind.

 
 Aber so wie auf dem folgenden Bild kann man sich die Figuren vorstellen.

   Quelle: http://exploringbali.net/wp-content/uploads/2015/11/ogoh-ogoh.jpg

Nachdem zahlreiche prunkvolle Puppen vorbei gezogen sind, gab es eine etwas längere Tanzvorführung. Ich würde gern mehr erzählen, aber leider habe ich absolut nichts gesehen und kann durch die Fotos, die meine etwas größeren Begleiter für mich aufgenommen haben, auch nur erahnen wie das alles aussah :D

Leider hat man es durch die extreme Hitze, die zwischen den Menschenmassen herrschte nicht so lange ausgehalten. Aber es war auf jeden Fall eine gute Erfahrung und die großen Puppen waren hübsch anzusehen.

Anschließend waren wir noch in einem typisch indonesischen Restaurant, in dem man vom Buffet essen kann. Hier sehr ihr mal etwas vom typisch indonesischen Essen! Für den Teller habe ich übrigens gerade mal 2 Euro bezahlt. Ganz links sieht man Tofu, den in Indonesien nicht nur die Vegetarier essen, sondern von allen sehr gern gegessen wird. Und ich muss sagen, er ist nicht vergleichbar mit dem, was wir in Deutschland kennen. Der Tofu hier ist so so lecker und definitiv eine Sache, die ich vermissen werde. Daneben sieht man Sojabohnen, die mit irgendeiner Masse zu einem Rechteck verbunden werden, natürlich Reis mit scharfer Sauce und einmal etwas, das ich als panierten Kartoffelbrei beschreiben würde, sowie marinierte Kartoffeln und Blattspinat. Die Indonesier essen ihren Reis übrigens fast immer trocken. Ich versuche immer etwas Sauce dazu aufzutreiben, wenn ich kann :D

Der nächste Tag, der eigentliche Nyepi ist ein Tag der kompletten Stille. Ab 6 Uhr ist es nicht erlaubt, das Haus zu verlassen oder das Licht anzuschalten. Eigentlich hatte ich an diesem Tag frei. Jedoch checkten einen Tag vorher deutsche Gäste im Hotel ein, die nur schlecht Englisch sprachen. Also sagte man mir, ich solle doch arbeiten kommen. Als es dann gegen 18 Uhr langsam dunkel wurde, arbeiteten wir wirklich nur noch in ganz schwachem Kerzenlicht. 19 Uhr war ich dann fertig mit der Arbeit und saß dann erstmal um die 3 Stunden in meinem komplett dunklen Zimmer am Laptop :D Die Mitarbeiter, die am Tag vorher Nachtschicht oder an Nyepi arbeiten müssen, bekommen eine Villa im Resort zum Übernachten. 

Also trafen wir uns an beiden Tagen bei einem Freund in der Villa und machten eine kleine Poolparty. Da es an Nyepi total dunkel auf der Insel ist, leuchten die Sterne viel viel heller als sonst. Also lagen wir einfach nur am Pool und haben stundenlang in die Sterne geguckt und geredet. Jeder von uns hat sogar eine Sternschnuppe gesehen. Ich finde, so einen Tag sollte es überall auf der Welt geben. Es könnte so viel für die Umwelt getan werden und die Vorstellung, dass die Welt einfach mal für einen Tag still steht finde ich total beeindruckend. 

Gerade komme ich von einer einstündigen Massage, die gerade mal 5 Euro gekostet hat. Es ist unglaublich, wie preiswert Massagen hier sind. Nachdem man jeden Tag um die 8 Stunden nur steht, tat das wirklich gut. Aufgrund des günstigen Preises machen die Einheimischen das öfter und ich freue mich auf jeden Fall, sie wieder begleiten zu können. Keiner konnte glauben, wie teuer es in Deutschland ist, sich massieren zu lassen haha. Also muss ich das hier auf jeden Fall ausnutzen.